10 Jahre Geschichtswerkstatt
Der 22. März ist außer dem Gedenktag an die Vernichtung des Dorfes Chatyn auch der Gründungstag der Geschichtswerkstatt in Minsk. In diesem Jahr feiert die Geschichtswerkstatt ihr 10-jähriges Bestehen, das sie mit einem bunten Abend in der IBB Minsk beging. In über 3 Stunden Programm kamen, so möchte man meinen, alle zu Wort, die jemals mit der Geschichtswerkstatt zu tun hatten und haben: Zeitzeugen, Historiker, Studenten, Vertreter der Stadt Minsk, die freiwilligen Helfer in den Sozialprogrammen, Gäste aus dem Ausland (darunter die Vertreterin einer österreichischen Bürgerinitiative zum Gedenken an die Opfer von Maly Trostenec, ein ehemaliger deutscher Botschafter in Minsk und ich), die Vereins- und Vorstandsmitglieder der IBB Dortmund usw. Die Anwesenheit von über 200 Personen zeigte deutlich, welchen Platz die Geschichtswerkstatt in Minsk einnimmt und wie hoch ihre Arbeit geschätzt wird. Dies gilt vielleicht nicht immer für die offizielle Seite hier in Minsk, aber auch an diesem Abend haben mir wieder einmal viele der Zeitzeugen, Überlebenden und ihre Kinder versichert, welchen zentralen Platz die Geschichtswerkstatt in ihrem Leben einnimmt. Und wenn es auch im Hinblick auf die wissenschaftliche und Ausstellungstätigkeit der Geschichtswerkstatt sicher noch Entwicklungsmöglichkeiten gibt, so scheint mir das doch das allerwichtigste zu sein. Es ist gut, dass es diesen Ort gibt.