Das Weblog notiert meine persönlichen Eindrücke von Kultur und Geschichte Weißrusslands in der Zeit meines Aufenthaltes in Belarus von Oktober 2010 bis Juli 2013. Die Auswahl der Themenschwerpunkte resultiert aus meinem beruflichen Hintergrund als Historikerin, Museumsberaterin, Ausstellungskuratorin und Kulturmanagerin.
Ich habe bewusst die Publikationsform des Blogs gewählt, bei der es um individuelle Beobachtungen, und nicht wissenschaftliche Analysen geht. Es ging mir um das Experiment, ob und wie ich mich der Kultur und Geschichte dieses Landes jenseits akademischer Kategorien und Methoden annähern konnte. Oft sind es ja einzelne Bausteine, Begegnungen, Motive und Zufälle, die sich erst im Laufe der Zeit zu einem Bild zusammenfügen. Da dies auch die zwischenmenschlichen Kontakte und den Alltag betrifft, habe ich die Kategorie “Expat” eingefügt.
Darüber hinaus halte ich den Modus des Bruchstückhaften, der modularen Betrachtung eines heterogenen und komplexen Gegenstandes für geeignet, damit gerade Belarus in den Blick zu nehmen. Mir präsentiert sich das Land in Zwischentönen und Abstufungen, in changierenden Farben und Schattierungen – jenseits der politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Transformation. Dies zunächst zu beschreiben schien mir eher in der Breite, weniger in der Tiefe möglich. Folglich erhebt der Blog keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit, er kann und soll nicht Teil der einschlägigen Forschung zu Belarus sein, auf die ich selbst zurückgreife und verweise. Schon eher kann er ein Mosaiksteinchen in der bisher dürftigen und nicht immer zufriedenstellenden Reiseliteratur sein. Seinen Zweck erfüllt hätte der Blog, wenn er als Einstieg zum Weiterlesen und –klicken genutzt wird und mit der Zeit ein Netzwerk im bildlichen Sinne zu Kultur und Geschichte Belarus bildet.
Mit meinem Rückumzug nach Deutschland im Juni 2013 habe ich den Blog eingestellt. Zwar ließen sich auch von Deutschland aus eine Kommentierung der Museums- und Kulturszene fortsetzen. Da es noch immer recht wenig Informationen zur aktuellen Kulturlandschaft in Belarus gibt, würde das einer Annäherung und dem gegenseitigen Austausch auch gut tun. Dennoch schien mir die Beendigung des Blogs folgerichtig mit Bezug auf die oben genannten Anmerkungen meiner punktuellen Beobachtungen im Lande.
Ich werde auch weiterhin mit meinen belarussischen Kollegen in verschiedenen Projekten zusammenarbeiten und meinen Teil dazu beitragen, die kulturellen Kontakte auszubauen und zu vertiefen. Die aktuelle und regelmäßige Analyse überlasse ich anderen, die noch näher dran sind, weil sie im Land leben oder sich ausschließlich Belarus widmen. Ihre Blogs und Websites sind in der Rubrik Links genannt.