Bagration-Museum in Vokovysk
Dort, wo Petr Bagration im Juni 1812 das Stabquartier der Zweiten Russischen Armee unter seinem Kommando einrichtete, gibt es ein kleines Museum, dessen Dauerausstellung sich außer der Geschichte des Ortes den Kriegsereignissen 1812 widmet. Das ehemalige Herrenhaus ist liebevoll restauriert und mit zeitgenössischen Möbeln ausgestattet worden. Vor dem Eingang steht eine eindrucksvolle Büste des Bildhauers Azgur von Petr Bagration.
Der Reaktion des Personals auf unseren Besuch etwa eine Stunde vor Schließung nach zu urteilen, hat das Museum nicht viele Besucher. Was aber sehr schade ist, denn es verbindet den Charme eines mit viel Liebe zum Detail eingerichteten, allerdings auch seit langem nicht überarbeiteten Heimatsmuseums mit einer durchaus bemerkenswerten Ausstellung über den Kampf gegen Napoleon.
Zwar ist auch diese Ausstellung veraltet, aber sie hat eindrücksvolle Exponate zu bieten, datunter die „Kriegsgalerie des Jahres 1812“, ein im Jahre 1912 in Russland herausgegebenes Buch zum Gedenken an den Vaterländischen Krieg. Etwas ins Grübeln kommt man bei den vielen Exponaten aus Sachsen des frühesn 19. Jh. z.B. einem Kürassiererhelm oder einer Trommel. Den Objektangaben zufolge, sind sie sämtlich aus St. Petersburg nach Volkovysk gekommen, also keineswegs vor Ort gefunden und geborgen. Der außerordentlich gute Zustand wirft die Frage auf, ob die Objekte nicht zu einem weitaus spätereren Zeitpunkt aus dem Sächsichen Militärmuseum nach Petersburg gelangt sind.
Die übrigens erstaunlich informative und morderne Website des Museums gibt darüber leider keinen Aufschluss.