Besucherzahlen in Minsker (und anderen weißrussischen) Museen
Tiefe Einblicke in die Besucherzahlen und –statistik der belarussischen Museen gibt eine Äußerung des Kulturministers vor einigen Tagen. Demnach erreichen die meisten Museen die angestrebte Besucherzahl nur dadurch, dass sie einer großen Anzahl der Besucher freien Eintritt gewähren. Dies sei verständlich bei Museen wie der Brester Festung, so Latuschko, deren 340.000 Besucher im Jahr sich zur Hälfte aus Besuchern von Veranstaltungen zusammensetzten. Unverständlich sei dagegen, dass zum Beispiel das Nationale Kunstmuseum nur 97.000 zahlende Besucher aufweisen könnte, obwohl es eine der bedeutendsten Sammlungen des Landes beherberge.
Übersehen hat der Minister dabei offenbar, dass die Besucherzahlen vorgegeben werden, was dazu führt, dass Schulklassen und Armeetruppen mehrfach in eine Ausstellung abkommandiert werden, damit die angestrebten Zahlen erreicht werden. Von knappen Budgets, die eine zielgruppengerechte Vermittlungsarbeit oder gar Marketing ermöglichen, ganz zu schweigen.
Ebenfalls unzufrieden war der Minister damit, dass kein einziges Nationalmuseum im Jahre 2011 eine Ausstellung im Ausland veranstaltet habe.