Das Minsker Ghetto

Blick auf die Gedenksteine deutscher Städte auf dem ehemaligen jüdischen Friedhof in Minsk zur Erinnerung an die Deportationen.

Bereits kurz nach dem Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 besetzten die Deutschen Minsk. Im Zeitraum von Juli 1941 bis Oktober 1943 errichteten sie im nordöstlichen Teil der Stadt auf einem etwa zwei Quadratkilometer großen Gebiet einen abgeriegelten Bezirk, in dem die große Mehrheit der damals etwa 75.000 Juden leben mussten. Das Ghetto gehörte zu den größten in Europa mit zeitweise 30.000 bis 100.000 Menschen. Seit November 1941 wurden zudem aus den deutschen Städten Hamburg, Bremen, Düsseldorf, Köln, Frankfurt, Berlin und Königsberg sowie aus Wien und Brünn deportierte Juden hier untergebracht. Nicht arbeitsfähige Menschen wurden umgebracht, die übrigen zur Zwangsarbeit abkommandiert. Im August 1942 lebten noch weniger als 9.000 Menschen im Ghetto, zum Zeitpunkt der Auflösung am 21. Oktober 1943 gab es kaum Überlebende.

Die wenigen Überlebenden treffen sich heute in der Geschichtswerkstatt in Minsk und sprechen über ihre Erlebnisse. Einige von ihnen konnten mit Hilfe der Geschichtswerkstatt ihre Erinnerungen publizieren, andere geben ihre Erfahrungen an junge Menschen im Rahmen verschiedener Projekte weiter.

Portraits und Erinnerungen von Ghetto-Überlebenden finden sich unter: http://www.gwminsk.org, Link: Lebensläufe