Die Wolfsjagd – Eine Fortsetzungsgeschichte (2)
Als ob ich es vorhergesehen hätte: Ein Wolf hat sich zum Auftakt der Jagd ebenso wenig gezeigt, wie irgendein anderes Tier! Wie zur Beruhigung und Aufmunterung zugleich war dafür sicherheitshalber der Direktor von BelGosOchota mit ins Gelände gefahren – immerhin hat er in diesem Winter schon drei Wölfe geschossen!
Während sie bei uns in Deutschland nicht geschossen werden dürfen (sich deshalb auch wieder ausbreiten), leben in Belarus über 1.000 Wölfe, ein großer Teil davon in der Gegend Richtung Tschernobyl, wo nicht geschossen wird.
Jäger gibt es viele, die Anforderungen zur Prüfung sind im Vergleich zu Deutschland leicht. Das eigentliche Jägerhandwerk ist dann jedoch mühsam, der Umgang mit Waffen erfordert eine ungeheure Bürokratie und zudem ist es schwer (und/oder teuer), an gute Waffen zu kommen.
Für uns heißt es weiter warten auf den Wolf. Damit die Zeit nicht zu lang wird, gab es gestern schon mal reichlich Wodka, der dann auch die letzten Sprachbarrieren zu überwinden hilft. Und er wärmt, denn heute heißt es wieder: stundenlang bewegungslos stehen, mit dem Gewehr im Anschlag.