Historiker-Klub in Minsk

Erstmals nach einer längeren Pause kam der Minsker Historiker-Klub am 24. Oktober wieder zusammen (BelaPan 25.10.2012). Nach der Absage einer Sitzung im Juni in der Geschichtswerkstatt  musste der Klub eine neue Bleibe suchen.

Nachdem die Versammlung in der Geschichtswerkstatt nicht stattfinden konnte, weil der Film über die Stalin-Linie, den die Historiker anschauen und diskutieren wollten, in den Augen der GW-Leitung offenbar zu kritisch war, widmete sich das erneute Treffen abermals einem heiklen Thema. Dieses Mal ging es um neue Informationen zu polnischen Offizieren, die der NKWD auf dem Gebiet von Belarus ermordet hat. Darüber hinaus wurde ein Dokumentarfilm über die Exekution von Eisenbahnmitarbeitern in Minsk in den 1930er Jahren gezeigt.

Igor Kuznecov, ein Mitglied des Klubs, verwies darauf, dass die Aufarbeitung und Erinnerung an die Opfer des Stalinismus in Belarus nicht ausreichend betreiben werde. Das zeige auch die Tatsache, dass es bis heute kein Denkmal oder eine Information in Kurapaty gebe. Er kritisierte auch die Pläne für ein Restaurant und Freizeitcenter nahe dem historischen und Gedenkort (BelaPan 6.11.2012), wogegen es schon bei einer Gedenkveranstaltung in Kurapyty am Gedenkttag des 29. Oktober viele Proteste gegeben hatte. Das bei der Gedenkfeier aufgestellte Mahnmal für Offiziere der polnischen Armee ist in der darauf folgenden Nacht von Unbekannten vernichtet worden.