Neues aus dem Museum des Großen Vaterländischen Krieges
Die Verpackung der Objekte hat begonnen, noch in diesem Jahr soll das alte Gebäude des Museums am Oktoberplatz geschlossen werden. Ob es wirklich so kommt, bleibt abzuwarten, diese Ankündigung hat es schon mehrmals gegeben. Richtig ist, dass der Neubau sichtbar voranschreitet, die einzelnen architektonischen Elemente wie die „Strahlen“ oder die Kuppel sind bereits erkennbar.
Erste Säle sollen schon im kommenden Jahr als Ausstellung eingerichtet sein, die feierliche Eröffnung des gesamten Museums ist nach wie vor für 2014 geplant.
Von den Museumsmitarbeitern selbst ist viel Kritik zu hören, sowohl über den schleppenden bürokratischen Prozess, die ständige Einmischung der Behörden, auch in die inhaltliche Planung, immer wieder neue Verzögerungen (derzeit wird ein Präsentationsalbum zum Stand der Dinge für den Präsidenten vorbereitet) als auch über den Neubau selbst. Wie wohl viele Museumsleute, die mit ihren beständen einmal umziehen müssen oder auch Kuratoren, die eine Sonderausstellung in gebäuden von (Star-)Architekten vorbereiten, ist auch hier die Klage zu hören, dass die Räumlichkeiten für Ausstellungen gar nicht geeignet sind: Keine geraden Wände, zu hoch, zu niedrig, zu viel Licht, zu wenig Steckdosen. Man kennt das. Bemerkenswert ist aber doch die Kritik, dass viel zu viel Platz, noch dazu der attraktivste und derjenige, den alle Besucher durchqueren müssen, um in die eigentliche Ausstellung zu kommen, für die Technik und das Großgerät bestimmt ist. Die Ausstellungsarchitektur ist so eingerichtet, dass es hier auch keine Alternativen gibt. Pikant ist das Ganze dadurch, dass es kaum Original-Gerät aus dem Zweiten Weltkrieg gibt, hier also überwiegend mit „Repliken“ gearbeitet wird. Diese werden größtenteils in Russland hergestellt.
Neben den 90% Ausstellungsfläche zum Großen Vaterländischen Krieg, wird es Ausstellungen geben zum Afghanistan-Krieg (dessen Veteranen sich in der Tradition der Veteranen des Großen Vaterländischen sehen) sowie zu anderen kriegerischen Auseinandersetzungen nach 1945.
Besonders hervorzuheben ist schließlich, dass es erstmals ein Internet-Café im Museum sowie ein kleines Restaurant geben wird.