Neues Museum in Planung

Für 2014 ist die Eröffnung eines Museum zu Ehren des Schriftstellter Vasilij Bykov (1924-2003) in dessen ehemaliger Datscha in Zhdanovichi bei Minsk geplant. Das Museum soll zum Jahrestag seines 90. Geburtstags 2014 als Filiale des Museums belarussischer Literatur eröffnet werden. Hier gab es bereits eine Sonderausstellung zu Leben und Werk Bykovs. Weitere Exponate werden derzeit von den Museumsmitarbeitern in der Datscha gesichtet.

Themen der Ausstellung sollen Leben und Werk Bykovs werden sowie sein besonderer Beitrag zur Darstellung des Großen Vaterländischen Krieges. Spätestens an diesem Punkt wird es spannend werden, ist doch Bykovs umfangreiches Werk zu diesem Thema in Belarus umstritten. Während viele, meist kritische Intellektuelle seine Darstellung für ihre differenzierte und ambivalente Perspektive auf den Krieg, oftmals durch die Augen individueller Schicksale, schätzen, sehen Vertreter der staatlichen Geschichtsinterpretation genau darin eine falsche Schilderung des noch immer ausschließlich als heldenhaft gedeuteten Sieges der Roten Armee.

Um eine einseitige Vereinnahmung des Werkes ihres Mannes zu verhindern, war die Witwe Bykovs bis heute nicht bereit, die bei ihr befindlichen Dokumente, Aufzeichnungen und Fotos für ein staatliches Museum zur Verfügung zu stellen. Vielmehr trägt sie sich, so hört man, mit dem Gedanken, selbst ein Museum zu eröffnen.

Kritische Überlegungen zu dem geplanten staatlichen Museum finden sich auch im Internet auf den Seiten von Radio svoboda. Hier werden ein Foto des zerstörten Geburtshauses von Bykov aus dem Jahre 2004 veröffentlicht und folgende Fragen gestellt: „Interessant, wie der Zeitraum 1988-1998 dargestellt wird, als Bykow ein aktiver Teilnehmer der Belarussischen Volksfront war, oder der Zeitraum 1998-2003, als er aus politischen Gründen gezwungen war, außerhalb der Heimat zu leben? Oder wie werden die Beziehungen des Schriftstellers mit Senon Posnjak oder Iwonka Surwila sowie die mit Kollegen Rygor Borodulin, Gennadi Burawkin oder Wladimir Nekljajew dargestellt? Allem Anschein nach wird dies in der Ausstellung gar nicht erwähnt“.