Tage des Europäischen Kulturerbes in Belarus
In diesen Tagen werden zum wiederholten Male die Tage des europäischen Kulturerbes in Belarus begangen. Ziel der Aktion der seit 1991 vom Europarat und seit 1999 vom Europarat und der Europäischern Kommission geförderten Aktion ist es – ähnlich dem deutschen Tag des offenen Denkmals – auf Architekturdenkmäler aufmerksam zu machen und zu ihrem Schutz beizutragen. Zudem sind die ausgewählten Gebäude, die normalerweise für die Öffentlichkeit geschlossen sind, in diesen Tagen für das Publikum zugänglich.
Jedes Land stellt die Kulturerbetage unter ein Motto. Belarus hat dieses Jahr das Thema „Kulturerbe und Religion“ gewählt und rückt damit die jahrhundertealten Beziehungen zwischen Staat und Kirche(n) in der Region in den Fokus. Aufgrund seiner geographischen Lage kommen in Belarus die orthodoxe, katholische, protestantische und jüdische Religion auf einzigartige Weise zusammen. Kunsthistorisch verbinden sich Einflüsse aus Byzanz, der Romanik und Gotik sowie ethnisch geprägter Kultur. Diese Synthese kommt insbesondere in der Architektur eindrucksvoll zum Ausdruck.
Zu der Aktion ist eine Broschüre des Kulturministeriums, hg. vom Institut für Belarussische Kultur, in belarussischer und englischer Sprache mit zahlreichen Farbfotos erschienen (siehe Foto). Ausgewählt und in der Broschüre vorgestellt werden das orthodoxe Frauen-Kloster Spaso- Evfrosinievkij in Polock, das ebenfalls orthodoxe Männer-Kloster Svjato-Uspenskij in Zhirovichi und die katholische Bernhardinerkirche in Budslav mit jeweils einzigartigen Ikonen, Fresken und Altären. Alle drei Orte pflegen ein aktives, religiöses Leben und werden regelmäßig von Pilgern besucht.
2010 hatte Belarus das Thema « Renaissancebauten » gewählt.